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> Hmm, dass man "aerob" nochmal in "aerob" und "anaerob" unterteilt, > kommt mir immer noch nicht so ganz logisch vor. ... Der Energiestoffwechsel stellt eine Kaskade von verschiedenen Prozessen dar. Wir als Langzeitausdauersportler haben die meiste Zeit mit der anaerob-alaktaziden Energiegewinnung nicht viel am Hut, diese läuft nur in den ersten Sekunden nach dem Start einer Belastung ab (hier werden ATP- und Kreatinphosphat-Reserven in den Muskelzellen abgebaut). Die weitere Energiegewinnung erfolgt durch die Spaltung von Glukose-Molekülen und freien Fettsäuren. Glukose wird in den Muskelzellen in Benztraubensäure gespaltet. Hierbei wird schon "Energie" in Form von ATP-Molekülen freigesetzt. Die Benztraubensäure gelangt (innerhalb der Muskelzelle) in die Mitochondrien, die "aeroben Kraftwerke" der Zellen. Dort wird sie weiter in Kohlendioxid und Wasser abgebaut. Dazu wird Sauerstoff benötigt und es wird weiteres ATP produziert. Freie Fettsäuren werden in den Zellen zunächst in ein Zwischenprodukt umgewandelt und ebenfalls in den Mitochondrien in Kohlendioxid, Wasser und ATP abgebaut. Die Spaltung der freien Fettsäuren benötigt ATP, dieses muss also zuvor durch Spaltung von Glukose entstehen. Daher sagt man, die Fette verbrennen im Feuer der Kohlenhydrate. Die Benztraubensäure, die im Zellplasma ausserhalb der Mitochondrien aus der Glukose gebildet wird, kann dort auch direkt in Laktat umgewandelt werden. Dies geschieht, wenn mehr Benztraubensäure pro Zeiteinheit gebildet wird, als in den Mitochondrien abgebaut werden kann. Man nennt die Spaltung von Glukose in Benztraubensäure und anschliessende Umwandlung in Laktat die anaerobe Glykolyse, weil hierzu kein Sauerstoff benötigt wird. Der Abbau von Glukose über den Zwischenschritt der Benztraubensäure in Kohlendioxid und Wasser nennt man aerobe Glykolyse, weil hierzu Sauerstoff notwendig ist. > 1. "Anaerob" bedeutet immer, dass der Stoffwechsel ohne Sauerstoff > stattfindet, und von "anaerob" gibt es zwei Sorten: > a) ohne Bildung von Laktat, dabei werden Phosphate (ATP, > Kreatinphosphat) abgebaut, reicht fuer ca. 7-10 Sekunden > b) mit Bildung von Laktat, dabei wird Glykogen abgebaut (nennt man > auch Glykolyse). Energie wird dabei relativ schnell bereitgestellt, > aber das Glykogen wird relativ schlecht ausgenutzt, d.h., es gibt pro > "Einheit" Glykogen relativ wenig Energie. Genau: pro Mol Glukose wird bei der rein anaeroben Glykolyse 2 Mol ATP gebildet. > 2. "Aerob" bedeutet, dass der Stoffwechsel mit Sauerstoff stattfindet; > dabei werden Fettsaeuren und Glykogen "gemischt" abgebaut, und es > entsteht kein Laktat. Die Energie wird dabei relativ langsam > bereitgestellt, dafuer wird das Glykogen besser ausgenutzt, es gibt > pro "Einheit" Glykogen also mehr Energie als bei der Glykolyse. Fett > kann nur aerob abgebaut werden, Glykogen dagegen sowohl aerob als auch > anaerob (siehe 1b). Die aerobe Glykolyse liefert pro Mol Glukose 39 Mol ATP. Die anaerobe Glykolyse setzt ca. 10s nach Beginn einer Belastung ein, die aerobe Glykolyse nach ca. 1min. > Die anaerobe Schwelle ist, so wie ich es verstanden habe, eben der > Punkt, wo man soviel Energie pro Zeiteinheit braucht, dass der aerobe > Stoffwechsel nicht mehr nachkommt, weil er zu langsam ist. Dann wird > auf den schnelleren (aber "uneffektiveren") anaeroben Stoffwechsel > umgestellt. Es findet kein Umstellen von einer aeroben auf eine anaerobe Energiegewinnung statt. Es ist so, dass die aerobe Energiegewinnung (aerobe Glykolyse und Lipolyse=Fettverbrennung) nur eine bestimmte Kapazität hat, also ausreichend bis zu einer gewissen Intensität ist. Bei so einer geringen Intensität ist die Energiegewinnung rein aerob, weil der Körper die effektivere Nutzung seiner Energiereserven bevorzugt. Steigt nun die Intensität der Belastung, dann ist die Kapazität der aeroben Energiegewinnung irgendwann erschöpft. In diesem Fall wird die zusätzlich benötigte Energie aus der (ineffizienteren) anaeroben Glykolyse gewonnen. Die Intensität, bei der die Kapazität der aeroben Energiegewinnung erschöpft ist nennt man aerobe Schwelle. Läuft man schneller, als die rein aerobe Kapazität erlaubt, wird Laktat in den Muskelzellen gebildet. Dadurch steigt die Laktat-Konzentration im Blut. Dieses Laktat kann aber auch wieder in Glukose umgewandelt werden, vor allem im Herzmuskel. Eine gewisse Menge Laktat pro Zeiteinheit kann also auch wieder abgebaut werden. Bildet sich weniger Laktat (pro Zeiteinheit) als abgebaut werden kann, dann stellt sich eine konstante Laktat-Konzentration im Blut ein (höher als in Ruhe). Rennt man noch schneller, dann kann das gebildete Laktat irgendwann nicht mehr schnell genug abgebaut werden, daher steigt die Laktat-Konzentration im Blut im Lauf der Zeit an. Der Punkt, an dem dieses passiert, nennt man die anaerobe Schwelle. Diese Leistung kann man nicht lange aufrechterhalten, irgendwann bricht die Leistung ein.
Magnus Kreth antwortet auf Katrin Wicker in news:<c7os5h$qro$1@online.de
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