Werner Beecker
Besuch bei Werner Beecker „50 Jahre Hochleistungssport“ – von Hans Georg Bein
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Werner in Action |
Unseren Jubilar Werner Beecker möchte ich mit dieser Ausgabe ehren. Ein Jahr vor meiner Geburt begann Werners sportliche Laufbahn. Sie hält bis heute an!!! Mitte Juli 2005 holte er seinen 23. (!) Deutschen Meistertitel und ist kein bisschen müde. Um diesem Phänomen ein wenig auf den Grund zu gehen, habe ich mit Werner ein Interview geführt, mit erstaunlichen Aussagen.
Es war schon ein aufregendes Gefühl im Vorfeld, in die Ruhmes“werkstatt“ von Werner Beecker eingeladen zu sein. Dann war es soweit, du trittst ein und bist erschlagen. Jeder noch so kleine Fleck wurde von Werner genutzt, um seine Pokale, Medaillen, Meistertrikots und viele andere Erinnerungsstücke mehr unterzubringen. Der erste Eindruck ist einfach nur überwältigend, den man gar nicht realisieren kann. Nur einer kann es, und das ist Werner Beecker selbst, über jeden Erfolg führt er genau Buch.
1) Im Alter von 14 - 16 Jahren gab mir ein Professor aus Solingen keine langen Lebensaussichten (2 Jahre) mehr. Ein anderer Doktor hingegen sagte »Jung, Du musst was tun und Sport treiben«. So bekam ich von meinem Vater eine alte „Kiste“, mit der ich immer um den Hausblock fuhr. Mit der Zeit bekam ich ein etwas besseres Fahrrad und meine Touren wurden größer und ich merkte schnell, dass keiner meiner Freunde mithalten konnte, vor allen Dingen am Berg. Eines Tages stieß ich auf einige Radrennfahrer, die mir zuriefen „Fahr mal mit“ und ich konnte mithalten. Das beeindruckte die Radrennfahrer so sehr, dass sie mir anboten, in den Verein zu kommen. „Ich habe doch kein Rennrad“ entgegnete ich, das Thema hatte sich schnell erledigt, die Vereinsmitglieder haben mir ein Rennrad zusammengestellt und so trainierte ich im Verein RC Schwalbe 03 Solingen mit ihnen. Bei der ersten Vereinsmeisterschaft am Monte Casino in Solingen gewann ich auf Anhieb und ließ die „Großen“ einfach stehen.
Was zunächst als Eintagsfliege abgetan wurde, bestätigte ich dann bei der Bezirksmeisterschaft.
Auf Anhieb gewann ich auch die Deutschen Meisterschaften im 4000-m-Einer- Verfolgungsfahren. Ich wurde in die Nationalmannschaft aufgenommen und fuhr in der Zeit alle in „Grund und Boden“. Ich war ein sehr guter Zeitfahrer und ein Spezialist auf der Bahn. Nach einem Berufsunfall musste ich leider den Radrennsport aufgeben und auf ärztlichen Rat habe ich, durch die Laufpassagen beim Crossrennen, mit dem Laufen begonnen, da ich in jedem Fall mit dem Sport nicht aufhören durfte. Auch hier war ich sofort bei den Ersten im Wettkampf.
2) Den Spaß am Radsport habe ich mir erhalten und fahre heute mit den „Jungs“ schöne Touren und erkläre einiges Grundlegende über den Radsport. Es macht mir nach wie vor viel Spaß und manchmal denke ich schon wehmütig an die Zeit zurück, aber ich habe ja heute mein Laufen.
3) Jeden Trainingskilometer, ob Rad oder Laufen, habe ich festgehalten. Jahr für Jahr und das über 25 Jahre Radfahren und 25 Jahre Laufen. (Werner hatte noch nicht die Gesamtsumme ausgerechnet, wofür auch, er ist ja noch aktiv) in jedem Fall sind da schon über 50.000 km zusammengekommen.
4) Talent musst Du schon mitbringen und ich war trotz meiner damaligen Schichtarbeit gut. Mein Arbeitgeber stand hinter mir, und ich habe meinen Lohn weiter bekommen, wenn ich zu nationalen Meisterschaften gefahren bin. Einen Deutschen Meistertitel musste man schon haben um weiterzukommen. Darüber hinaus war es harte Arbeit über die ganzen Jahre hinweg.
5) Der Weltmeistertitel in England, die haben mich leider »besch...«. Meine Goldmedaille habe ich nie bekommen.
6) Bei den Deutschen Meisterschaften Bahn in der Halle. Es war eine ganz besondere Atmosphäre, die ich nicht kannte, da ich solche Rennen noch nicht gelaufen bin. So war es eine neue Erfahrung. Natürlich habe ich mich anschließend wieder mächtig ins Training „reingehängt“.
7) Das Training ist wichtig, der Kopf auch, und du musst deinen Körper 100-prozentig kennen. Ein Bier muss auch mal ab und zu drinsitzen, aber tags drauf trainiere ich dann wieder hart. Die Ernährung ist natürlich auch wichtig und trainieren, trainieren, trainieren ....
8) Ich mache weiter, solange die Gesundheit hält ...
Aus dem LCW[
?] Vereinsmagazin 12/2005
http://www.lc-wuppertal.de/Archiv/Ma87.pdf