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SILBERFÜCHSE überqueren die BERINGSTRASSE
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Schon wieder mal wechseln die SILBERFÜCHSE den KONTINENT : von AMERIKA geht es wieder nach ASIEN hinüber über die berühmte BERINGSTRASSE. Sie ist die Meerenge zwischen dem östlichsten Punkt Asiens und dem westlichsten Punkt Amerikas, also zwischen Russland und den Vereinigte Staaten Amerika (USA, Bundesstaat Alaska).
Die ca. 85 km breite und nur etwa 30 - 50 Meter tiefe Meerenge verbindet die Tschuktschensee (kleines Randmeer des Nordpolarmeers) im Norden mit dem Beringmeer (Randmeer des Pazifischen Ozeans) im Süden. Es ist nach Vitus Jonassen Bering benannt, einem Entdecker aus Dänemark, der die Meerenge 1728 durchfuhr.
Noch vor etwa 10.000 Jahren, als die letzte Eiszeit zu Ende ging, war die Beringstraße eine Landbrücke zwischen den Kontinenten. Damals war der Meeresspiegel durch die Eismassen, die große Wassermengen der Ozeane in sich festhielten, bis zu 125 m abgesunken, sodass einen eine rund 40 bis 50 km breite und bis zu 85 km lange, wellenartige Landschaft entstand, welche die beiden Festländer miteinander verband. Dort könnte sich damals eine Grassteppe entwickelt haben, über die man von der einen zur anderen Küste gelangen konnte, ohne nasse Füße zu bekommen - abgesehen von eventuellen Bach- und Flussläufen. Dieser ehemaligen Landbrücke, über die damals evtl. erste Einwanderer nach Amerika gelangten, erhielt den Namen Beringia. Durch die Beringstraße verläuft heute die globale Datumsgrenze
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Wir SILBERFÜCHSE wollen uns noch mit der historischen Persönlichkeit beschäftigen, die der flachen Meerenge zwischen den Kontinenten ihren jetzigen Namen gegeben hat:
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Vitus Jonassen Bering – der Entdecker ?!
Der dänischer Marineoffizier Vitus Jonassen Bering (oder auch russisch: Iwan Iwanowitsch Bering, 1680 – 1741) war ein großer Entdecker und Reisender im Dienst des russischen Zaren; man nannte ihn deshalb auch den >>Kolumbus des Zaren<<.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/27/Vitus_Bering.jpg |
Bering war seit 1703 von Zar Peter dem Großen als Seekapitän der neugebildeten russischen Marine in Kronstadt in den Dienst gegangen. Von 1704 bis 1724 führte er die Linienschiffe der Baltischen Flotte und der Asow-Flotte. Er nahm an den Kämpfen im Zweiten Nordischen Krieg gegen Schweden und im Russisch-Türkischen Krieg teil. Im Jahr 1725 wurde ihm dann die Leitung der ersten Kamtschatka-Expedition Russlands übertragen, die das Vorhandensein einer Meerenge zwischen Asien und Amerika im Meer von Kamtschatka nachweisen sollte.
Ab 1728 untersuchte er mit der Schaluppe St. Gabriel die Küsten Sibiriens in nördlicher Richtung; er entdeckte einige Inseln und drang immer weiter ins Nordpolarmeer vor, ohne eine Landverbindung zwischen Asien und Amerika zu finden. Am 15. August 1728 gab Bering aufgrund des schlechten Wetters das Kommando zum Wendemanöver und kehrte bei 67 Grad 18 Minuten nördlicher Breite um. Er hatte die später nach ihm benannte Meeresenge zwar schon durchquert, den letzten Beweis dafür, dass es keine Landverbindung zwischen Asien und Nordamerika gibt, blieb er jedoch schuldig.
Nach seiner Rückkehr nach Petersburg 1730 wurde Bering zum Kapitän-Kommandeur befördert, erntete aber auch viel Kritik, da er seinen Auftrag nicht vollständig erfüllt hatte. Bering schlug daher eine zweite, größer angelegte Expedition vor, die im wesentlichen drei Ziele verfolgen sollte: die endgültige Klärung der Frage, ob es einen Landweg nach Amerika gibt, die Erforschung der amerikanischen Küste und die des Seewegs nach Japan. Diese drei Punkte waren für Russland von hohem geopolitischen Interesse. Bering wurde Leiter der zweiten Kamtschatka-Expedition (1733 – 1743), der >>Großen Nordischen Expedition.
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(Die Karte Sibiriens aus der Feder von Bering)
Allerdings entdeckte der deutsche Historiker Gerhard Friedrich Müller später, dass Bering nicht der erste Seefahrer war, der die Beringstraße durchfahren hatte. Im Archiv der Jakutsker Kanzlei fand er Hinweise, dass Jahre vorher der Pelztierjäger Semjon Deshnew mit seinen Leuten die Meerenge zwischen den beiden Kontinenten durchfahren hatte.
Im Juni 1741 lief Bering mit den 24 m langen Schiffen St. Peter und St. Paul aus, um die Küste Amerikas zu erkunden; ihm unterstanden ca. 10.000 Mann. In der Folge entdeckte er als erster Europäer Alaska. Dort angekommen, ließ Bering einige Wasserfässer füllen und wollte den Rückweg antreten. Das passte dem deutschen Naturforscher Georg Wilhelm Steller gar nicht und es kam zum Streit; es änderte aber nichts daran, dass schon wenige Stunden nach der Ankunft in Amerika die Anker gelichtet wurden und die Heimreise angetreten wurde. Auf dem Rückweg nach Kamtschatka geriet die St. Peter in einen schweren Sturm und strandete an der Küste der Awatscha-Insel, die später in Beringinsel umbenannt wurde. Aufgrund immer schlechter werdenden Wetters war Bering mit seiner Mannschaft gezwungen, auf dieser Insel zu überwintern. Am 19. Dezember 1741 starb Bering an Skorbut. Auch 18 weitere Besatzungsmitglieder überlebten die Überwinterung nicht.
Bering kartierte die arktische und pazifische Küste Russlands sowie die Küste Alaskas bis zu 69° nördlicher Breite. Er entdeckte mehrere Alëuten-Inseln sowie die Kommandeur-Inseln. Nach Vitus Bering sind elf geographische Orte, zum Beispiel die Beringstraße und das Beringmeer sowie die Beringkultur (ein Entwicklungsabschnitt der Inuit), benannt.
Bedeutung der Beringstrasse – Besiedelung Amerikas ?!
Bevor die Europäer nach Amerika kamen, lebten dort nur >Indianer<. >>Wann und wie haben die ersten Menschen den Kontinent besiedelt ?<< fragen sich die SILBERFÜCHSE, doch bis heute ist dies unklar – trotz vieler aufschlussreicher Funde und sinnvoller Theorien.
Christoph Kolumbus glaubte 1492 zunächst nicht, dass die ersten Eingeborenen auf der Insel Hispaniola, die so fremdartig aussahen, wirklich Menschen waren. Erst Papst Julius II. erklärte die Indianer der Neuen Welt zwanzig Jahre später für die >Nachkommen Adams und Evas<.
Damit hatte Europa aber ein Problem, denn wie kamen diese Menschen in die Neue Welt, wenn sie als Nachkommen des ersten Menschenpaares eigentlich aus der Alten stammten ? e Lösungsvorschläge waren u.a. : sie waren Verirrte, die sich am Bau des biblischen Turmes zu Babel beteiligt hatten; sie waren Israeliten, Ägypter, Karthager, Trojaner, Griechen, Etrusker, Chinesen - oder einfach nur Seeleute, die weit vom Kurs abgekommen waren.
Im 19. Jahrhundert begegnete der englische Naturforscher Charles Darwin im Süden Argentiniens den Einwohnern von Feuerland. Auch er, der Wissenschaftler, war voreingenommen wie Kolumbus; sie waren eher >Halbmenschen< , weil sie nach seiner Ansicht nur unvollkommen eine menschliche Sprache beherrschten und keine Religion besaßen. Der italienische Paläontologe Florentino Amaghino meinte, die Ureinwohner Amerikas seien durch eigene Schöpfung unabhängig von den Menschen der Alten Welt entstanden. Andere Forscher vermuteten, die Indianer könnten Überlebende des versunkenen Kontinents Atlantis sein.
In heutiger Zeit hat die Wissenschaft Methoden entwickelt, die einen realistischen Blick auf die Geschichte der Indianer erlauben. Als Kolumbus 1492 die Neue Welt betrat, lebten dort etwa 12 Millionen Menschen in Nord- und Südamerika, vielleicht mehr. Sie hatten etwa 2200 unterschiedliche Sprachen, allein in Nordamerika mehr als 500, die Ureinwohner lebten in ebenso vielen Stämmen. Wie sollte man alle Verbindungen und Unterschiede erkennen?
Die gängigste Theorie lautet seit einigen Jahrzehnten: Die Vorfahren der Indianer wanderten vor rund 12.000 - 15.000 Jahren aus Asien in das heutige Alaska ein.
Dies war möglich, weil damals Riesengletscher große Teile von Kanada und die nördlichen Vereinigten Staaten bedeckten. Weil es auf dem Land so viel Eis gab, lag der Meeresspiegel im Vergleich zu heute etwa 100 Meter tiefer. Die relativ flache Beringstrasse, der Wasserweg zwischen Sibirien und Alaska, war deshalb Festland geworden. Tiere und ihre Jäger wanderten von Asien aus nach Osten und gerieten so auf den anderen Kontinent. Dort gab es viel zu essen und viel Platz in einem menschenleeren Land. Später zogen die Einwanderer allmählich bis zur Südspitze von Südamerika.
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1932 entdeckten Archäologen im Bundesstaat New Mexico bei Clovis nahe bei einer alten Feuerstelle mehrere Speerspitzen aus Feuerstein - alle von einer beeindruckenden Ähnlichkeit, herzförmig und gerillt, als kämen sie aus der gleichen Manufaktur. In den folgenden Jahren fanden sie immer wieder solche Spitzen, in unterschiedlichsten Gegenden Nordamerikas. Mit Hilfe der C-14-Datierung, einer Methode der Altersbestimmung, stellte sich heraus, die ersten Menschen dieser >Clovis-Kultur< vor rund 11.000 Jahren lebten.
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(Die berühmten Pfeilspitzen der Clovis-Kultur)
Sie waren Jäger und verfolgten Mammuts, Langhornbüffel und die später ausgerotteten amerikanischen Pferde - Archäologen fanden Speerspitzen zwischen den Rippen erlegter Tiere. Vor rund 9.000 Jahren starb das Wild aus, und die Clovis-Kultur ging zugrunde. Den Menschen fehlte die Nahrung. Viel spricht dafür, daß diese Theorie richtig ist.
Diese ersten >Amerikaner< besaßen viele Gemeinsamkeiten mit den Menschen aus Asien.
Zum Beispiel einen stämmigen Körperbau mit relativ kurzen Beinen, langen Armen, kleinen Füßen und Händen; hervortretende Wangenknochen; eine ausgeprägte Nase; einen breiten Mund; glatte und dichte schwarze Haare. Und schließlich den sogenannten Mongolenfleck - eine vorübergehende Pigmentansammlung, die bei Mongolen, Japanern und vielen Indianern in der Kindheit am Rücken zu sehen ist. Fast alle Indianer besitzen die Blutgruppe Null und A; die Gruppe B kommt bei ihnen kaum vor. Das hat zu der weiteren Annahme geführt, dass die Ureinwohner Amerikas aus einem relativ eng umgrenzten Gebiet Asiens stammten.
Dennoch entstand aus dieser kleinen Einheit eine Vielfalt an Kulturen und Sprachen ??
Wissenschaftler haben dazu ausgerechnet, dass sich der Grundwortschatz einer Sprache alle 1.000 Jahre um etwa 19% verändert. Wenn also eine Sprachgemeinschaft getrennte Wege gegangen ist, sind nach 5.000 Jahren nur noch ein paar Gemeinsamkeiten übrig geblieben.
Wo aber solche sprachlichen Übereinstimmungen heute noch bestehen, kann man die einstige Marschroute der Stämme nachvollziehen. Zum Beispiel bei den Azteken. Ihre Sprache ist mit denen der Shoshonen, Ute und Paiute verwandt. Angehörige dieser Indianerstämme zogen einst aus dem Norden Amerikas nach Süden. In Mexico stießen sie auf die Hochkultur der Tolteken, mit denen sie sich vermischten. Ihre Sprache blieb zwar noch mit der ihrer Verwandten im Norden verknüpft, aber ihre Kultur war eine andere geworden.
Nach neuen Erkenntnissen nehmen Sprachforscher an, dass die Indianer den amerikanischen Kontinent in mindestens drei Einwanderungswellen besiedelt haben :
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(1) die Clovis-Kultur, aus der fast sämtliche nachfolgenden Indianersprachen hervorgingen.
(2) die Athapasken-Indianer im nördlichen Kanada. Ein Zweig dieser Familie wanderte nach Süden weiter. Das waren die Vorfahren der Navajos und der Apachen.
(3) die Eskimos im hohen Norden von Sibirien bis Grönland. Bis heute ähneln sich deren Sprachen und ihre Stämme erheblich.
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Soweit scheint die Theorie vom Ursprung der Indianer zu stimmen. Doch es gibt ganz neue Tatsachen, die sie ins Wanken bringt.
Zum Beispiel Funde, die französische Forscher in Brasilien machten. In dem Ort Pedra Furada (Bundesstaat Piaui) entdeckten sie eine 17.000 Jahre alte Höhlenmalerei. Und in der Erde fanden sie Kulturgegenstände, die vielleicht sogar 33.000 Jahre alt sind !!
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Auch in Monte Verde in Chile stießen Archäologen auf Funde, die offenbar mehrere tausend Jahre älter sind als die Clovis-Kultur. Forscher wie der Amerikaner Tom Dillehay glauben sogar, Fragmente von uralten Behausungen oder Siedlungen gefunden zu haben.
>>Sind die Vorfahren der Indianer also doch nicht von Asien über Nordamerika nach Südamerika gezogen ?<< fragen die SILBERFÜCHSE nach, und: Haben wir es vielleicht mit zwei ganz verschiedenen Kulturen zu tun, einer nördlichen und einer südlichen?
Aufschluss können die Religionen der Indianer in beiden Teilen Amerikas geben:
Der Glaube im Norden ähnelt dem uralten Jägerkult in Nordasien, vor allem dem in Sibirien. In beiden Hemisphären spielt der Schamane, der Medizinmann, eine große Rolle. Er ist das Bindeglied zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Eine weitere Gemeinsamkeit der frühen Nordamerikaner und der Nordasiaten ist die Verehrung des Bären und des Adlers. Der sogenannte Donnervogel kursiert in den Mythen der Völker von Lappland bis Kanada.
Ganz anders dagegen der Glaube der südamerikanischen Indianer aus. Im Mittelpunkt ihrer Ackerbau-Religionen standen verschiedene Fruchtbarkeitskulte, meist auch ein als Hohepriester verehrter König.
Eine Spekulation lautet deshalb: Die Südamerikaner seien gar nicht mit den Nordamerikanern verwandt. Vielmehr erreichten sie den südlichen Kontinent per Schiff von Polynesien aus, wo ähnliche religiöse Vorstellungen herrschten. Wegen der Eiszeit lag der Meeresspiegel einst so niedrig, dass die Südseemenschen mit einfachen Booten von Insel zu Insel "hüpfen" konnten.
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Es gibt noch weitere Theorien, unumstritten ist nur die Clovis-Kultur, deren Mitglieder von der Jagd auf Großwild lebten - und das Ende dieser Zivilisation bedeutete den Beginn der nachfolgenden Indianerkulturen : z.B. Folsom, Plano, Adena, Hopewell und Cochise. Sie gelten als Vorfahren der historischen Stämme und hatten eines gemeinsam: da die Wildtiere ausgestorben waren, mußten sie zum Überleben eine neue Strategie entwickeln.
Die Cochise zum Beispiel befanden sich nach dem Verschwinden des Großwilds im Südwestem Amerikas. Die Wüste, die sie bewohnten, wurde zunehmend ungünstig für die Jagd. Deshalb wendeten sie sich vor 7.000 oder 8.000 Jahren der Landwirtschaft zu. Vor allem Mais und Kürbisse bauten sie an. Nebenbei jagten sie Rehe, Antilopen und Hasen.
Was den Untergang der Cochise verursachte, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Sie hatten aber direkte Nachkommen, die Mogollon-Indianer. Sie jagten mit Pfeil und Bogen, lebten in Hütten oder unterirdischen Behausungen, und sie bauten riesige Bewässerungskanäle (im heutigen US-Bundesstaat Arizona). Doch auch diese Kultur verlor ihre Eigenständigkeit. Um 800 v. Chr. vermischte sie sich so sehr mit anderen Stämmen, z.B. mexikanischer Herkunft, daß sie nach Ansicht der Forscher untergegangen ist. Ihre Menschen lebten in anderen Indianerstämmen weiter.
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Je mehr Zeit verging, desto unterschiedlicher entwickelten sich die Indianer Nordamerikas. Die einen wurden zu fischenden Küstenbewohnern, die anderen bauten in der Prärie eßbare Pflanzen an, und die Bewohner der Wälder gingen auf die Jagd. Indianer lebten in Tipis oder in Wigwams, in Pueblos oder Langhäusern.
Einige Stämme entwickelten einen ausgeprägten Ahnenkult, zum Beispiel die Adena-Kultur, die vor rund 3.000 Jahren den Südosten Nordamerikas beherrschte. Die Hopewell-Indianer im Osten und Mittelwesten bauten ihren Toten vor rund 2.300 Jahren viele Bestattungshügel. Manche dieser bis zu 20 Meter hohen "Mounds" hatten die Form von Tieren.
Sogar Städte gab es in der Frühzeit Amerikas. Cahokia, am Ohiofluß gelegen, hatte um 700 n. Chr. mindestens 30.000 Einwohner - mehr Menschen als in irgendeiner damaligen Stadt Europas. Cahokia erstreckte sich über zehn Kilometer und verfügte über 85 künstliche Erdhügel. Der größte ragte 30 Meter empor. Die Menschen wohnten in Hütten zu Füßen der Anhebungen.
Zu den ältesten der heute noch lebenden Indianerstämme gehören die Pima- und Papago-Indianer sowie die Hopi. Sie siedeln noch immer im Bundesstaat Arizona. Die Vorgeschichte vieler anderer Stämme läßt sich dagegen nicht mehr rekonstruieren - die Forscher haben zu wenige Anhaltspunkte. Die Archäologie ist nur begrenzt ergiebig, und die Indianer selbst hinterließen keine schriftlichen Zeugnisse.
Über die Irokesen ist nur bekannt, daß sie irgendwann aus dem Südosten kamen und dann in den Wäldern Neuenglands lebten. Die Sioux hatten ihren Ursprung ebenfalls im Osten, wo sie wahrscheinlich Ackerbau betrieben. Dann zogen sie aus unbekannten Gründen in Richtung Mississippi, wo sie weiterhin die Felder bewirtschafteten. Erst später wurden sie zu einem Jägervolk - als die Weißen sie aus ihren angestammten Gebieten vertrieben.
Es ist schwer zu beurteilen, wie sich Amerika entwickelt hätte, wenn es 1492 von Kolumbus nicht wiederentdeckt worden wäre. Die Mayas hatten damals schon eine Schriftsprache, und die Azteken waren auf dem besten Weg dahin. Dennoch war Amerika die arme Kusine Europas, das zu dieser Zeit schon den Buchdruck kannte.
Amerika entwickelte sich langsamer als die Alte Welt. Gründe dafür gab es viele. Es mangelte an Großwild (Ausnahme: Bison), an domestizierbaren Herdentieren (Ausnahme: Lamas), an Getreidesorten (Ausnahme: Mais). Zwar verfügten auch die Uramerikaner über Erfindungsgeist und schufen trotz aller Widrigkeiten eine Hochkultur. Doch sie entstand relativ spät. Und nie erreichte sie das Format einer griechischen oder chinesischen Kultur.
Genaugenommen waren die Indianer Amerikas aber Verwandte, die man nur aus den Augen verloren hatte. Das Abschiednehmen lag viele tausend Jahre zurück. So lange, daß Kolumbus seine Vettern und Kusinen gar nicht mehr erkannte.
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Tunnel unter der Beringstrasse
In diesem Jahrhundert gibt es eine verrückte Idee, die alle künftigen Völkerwanderungen mit deutscher Qualitätsarbeit, dem Transrapid, vereinfachen wird :
Alaska und Sibirien per Tunnel verbinden ...
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